Kochen mit Köpfchen
Minimalismus in der Küche – 6 Tipps für deine Kochoase
Nur keine Sentimentalitäten, denn dieses Ausmisten überleben nur die wirklich notwendigen Küchenutensilien. Was es dazu braucht, wie du das wenige organisierst und obendrauf so nachhaltig wie möglich gestaltest. Plus: DIY – So machst du deine eigenen umweltfreundlichen Bienenwachstücher!
Kann das weg? Eine Frage, die sich nicht nur Fans von Entrümpelungs- und Aufräumexpertin Marie Kondō immer öfter stellen. Denn: Weniger ist bekanntlich mehr – auch in der Küche. “Günstig und davon noch möglichst viel”, spielt es zwischen Gewürzen, Herdplatte und Kühlschrank nicht mehr. Weniger und dafür hochwertigere Teile sollen es sein, die dazu noch so nachhaltig wie möglich produziert worden sind.
Das Ziel: Die Küche als möglichst plastik- und alufreie Zone. Minimalismus in der Küche steht im Vorderrund. Vollwertige Mahlzeiten aus saisonalen Zutaten, die mit Stumpf und Stiel (bzw. von Leaf to Root oder Nose to Tail) in grünen Küchen zubereitet werden: This is how the magic happens! Auf den Geschmack gekommen? Wir haben die besten Ordnungstipps für die Küche gesammelt!
1. Minimalismus in der Küche – starte radikal auszusortieren
Was brauche ich an Geräten wirklich in der Küche? Was sind für meine Art zu kochen notwendige Küchenutensilien? Reichen statt der fünf Schneidbretter auch zwei? Investiere ich lieber in zwei richtig gute Küchenmesser und sortiere ich dafür die drei Messersets, die ohnehin nicht wirklich gut schneiden aus? Diese Fragen solltest du dir unbedingt stellen, wenn du auf Minimalismus in der Küche setzen willst. Auch Geräte oder Teile, die du schon ein Jahr lang nicht mehr benutzt hast sollten schleunigst raus aus der Küche.
Was effektives Aussortieren braucht? Keine Scheu davor, sich von Dingen zu trennen. Im Gegenteil: Wer richtig entrümpelt, kommt in Hochstimmung. Aussortieren macht innerlich frei. Und Hand aufs Herz: Wirklich unentbehrlich sind in der Küche eigentlich nur Schneidbrett, Messer, Kochlöffel, Topf und Herdplatte.
2. Mach Schluss mit dem Gewürzfriedhof
Ganz hinten im Regal steht noch der verstaubte Gewürzmix für Tzatziki, Lamm und Co. – ein Mitbringsel aus dem letzten Griechenlandurlaub. Dann wären da noch die Bockshornkleesamen: Extra für ein Gericht gekauft, dann nie mehr verwendet. Und das scharfe Curry ist eigentlich ohnehin viel zu feurig für den eigenen Gaumen. Also: weg damit. Zeit, das Gewürzregal auszusortieren.
Wer aufräumt und auf Minimalismus in der Küche setzt, macht auch vor dem Gewürzregal nicht halt. Überprüfe womit du auch wirklich kochst, der Rest darf ebenfalls in die Zur-freien-Entnahme-Schachtel vor die Haustür. Was übrig bleibt, kann entweder nach Farbe oder Alphabet sortiert werden. Bei Gewürzen, allen voran beim Salz, zahlt es sich aus mehr Geld für hochwertigere Lebensmittel auszugeben und sich dafür auf die wesentlichen zu fokussieren.
3. Bereite anderen eine Freude
Minimalismus in der Küche klingt ja toll, aber was passiert mit den aussortieren Utensilien, Gewürzen und alle, was sonst nicht mehr gebraucht wird? Wer aussortiert, kann das möglichst nachhaltig angehen. Küchenutensilien, die funktionsfähig und auch sonst völlig in Ordnung sind, machen sicher noch anderen Köchen Freude. Also entweder zum Sachspendenmarkt bringen oder zur freien Entnahme vor die Haustür stellen – geht im Normalfall weg wie warme Semmeln.
4. Halte deine Arbeitsflächen frei
Das A und O beim Minimalismus in der Küche sind freie Arbeitsflächen. Nichts ist lästiger, als erst mal zusammenräumen zu müssen, bevor es ans Kochen geht. Jedes Ding, dass du auch wirklich brauchst, sollte in der Küche seinen Platz haben und nach Gebrauch auch wieder dorthin gelegt oder gestellt werden. So bleiben die Arbeitsflächen frei, deine Küche schön clean und die Freude am Kochen aufrecht.
5. Lass Plastik und Alu vor der Küchentür
Egal, ob du dein Essen für einen oder mehrere Tage vorkochen oder Reste aufbewahren willst: Irgendwie musst du deine Lebensmittel frisch halten. Das funktioniert auch in Zero-Waste-Manier ohne Plastikdosen, Frischhalte- oder Alufolie.
Schüsseln können beispielsweise auch mit Tellern oder Topfdeckeln zugedeckt werden. Toll sind dafür auch selbstgemachte Bienenwachstücher geeignet (siehe Tipp Nummer 6), die sich viele Male wiederverwenden lassen. Glasschraubgläser oder Edelstahlbehälter ersetzen die klassische Tupperware. Für viele Küchenutensilien gibt es mittlerweile auch plastikfreie Alternativen aus Bambus.
6. Go green! Bastle plastikfreie Bienenwachstücher
Bienenwachstücher sind die nachhaltige Alternative zu Plastikfolie und -sackerl. Damit eingeschlagene Lebensmittel lassen sich sogar einfrieren. Sie halten Essen hygienisch einwandfrei frisch. Nach der Benutzung können Bienenwachstücher mit warmem Wasser und Schwamm abgewischt und viele Male wiederverwendet werden.
Bienenwachstücher kannst du kaufen, aber auch ganz einfach selber machen. Dafür brauchst du nur Bienenwachs und Baumwolltücher. Letztere kannst du in den für dich passenden Größen ökologisch sinnvoll auch aus ausgemusterter Bettwäsche oder alten Tischdecken schneiden. Hast du weder das eine noch das andere, sind Second-Hand-Läden eine gute Anlaufstelle.
Bienenwachstuch selber machen – so funktioniert’s:
Als Faustregel gilt: Für ein kleines Wachstuch (ca. 15 x 15 cm) brauchst du einen Esslöffel Bienenwachs. Du kannst dafür Kerzenreste verwenden oder auch Wachspastillen kaufen
- Tuch auf ein sauberes Backblech legen
- Wachs darauf verteilen
- Bei 80 Grad solange in den Ofen geben, bis das Wachs geschmolzen ist
- Wachs mit einem Backpinsel auf dem Tuch verteilen
- Tuch auf dem Grillrost oder Wäscheständer auskühlen lassen
- Sollte die Wachsschicht ungleichmäßig sein: Noch einmal mit einem Fön erwärmen. Fertig! Dein Wachstuch ist einsatzbereit und bis zu einem Jahr wiederverwendbar.
(12.03.2020)