Tisch-Knigge für das Weihnachtsessen

Gerade zu Weihnachten wollen wir uns von unserer besten Seite zeigen – auch bei Tisch. Da sind gute Manieren gefragt. Welche Tischsitten du gerne auspacken solltest und welche veraltet sind, verraten wir dir hier.

Wie war das noch mal mit dem Anstandshappen? Teller leer essen oder lieber doch etwas übrig lassen? Und die Hände gehören nicht auf den Tisch. Oder doch? Gerade zu Weihnachten geben wir uns mit dem Festtagsessen und der Tischdekoration besondere Mühe. Dazu passen: gute Tischmanieren. Die können wir übrigens auch vor dem Weihnachtsessen schon bei diversen Advent- und Weihnachtsfeiern gebrauchen. Doch was sind eigentlich gute Tischsitten? Welche Richtlinien sind aktuell, welche veraltet?

 

Chin-chin – der Aperitif

Ein gutes Glas Wein, Sekt oder gar Champagner als Aperitif stimmt auf das Weihnachtsessen ein. Dann wird angestoßen – nicht über Kreuz und bitte mit Augenkontakt. Wassertrinker waren früher übrigens vom Anstoßritual ausgeschlossen. Heute darf und kann auch gerne mit nichtalkoholischen Getränken zugeprostet werden. Ist ja auch viel schöner.

Bei Sekt und Wein gelten allerdings gewisse Füllmengen, randvoll eingeschenkte Gläser wirken unelegant. Mit Sekt, Weiß- und Roséwein sollte das Glas maximal zu drei Vierteln gefüllt sein, mit Rotwein höchstens zu zwei Dritteln.

Tisch-Knigge_Weihnachten_Chinchin

 

Die liebe Müh mit den Händen

Wohin nur mit den Händen während dem Weihnachtsessen und zwischen den Gängen? Früher waren die Hände während des gesamten Weinachtsessens am Tisch zu lassen. Und heute? Da sieht man das etwas lockerer. Es ist durchaus okay, die Hände zwischen den Gängen in den Schoß oder auf die Sessellehnen zu legen. Allerdings: Während der Mahlzeit gehören die Hände auf den Tisch, die Ellenbogen jedoch nicht.

 

Darf ich eigentlich die Dekoration am Teller essen?

Ja. Alles was am Teller liegt, sollte grundsätzlich essbar sein. (Essbare) Blumen, Radieschen, Salatblätter oder auch Tomaten dürfen gerne verputzt werden. Das war früher absolut undenkbar – die Garnitur blieb wo sie war: unangetastet am Tellerrand.

 

Messer oder Gabel?

Erdäpfel schneiden oder lieber mit der Gabel zerstechen? Ganz nach Belieben, es macht heute keinen Unterschied mehr. Früher durften nämlich Spargel, Kartoffeln und Eier keinesfalls geschnitten werden, weil das zu Feiertagen aufgelegte Silberbesteck dadurch anlief. Wer heute noch Silberbesteck aufdeckt, sollte darauf achten, gängiges Besteck nimmt keinen Schaden.

 

Suppe richtig essen

Aus manchen Gefäßen darf Suppe getrunken werden, aus anderen nicht. Damit dir kein Suppen-Fauxpas passiert, behalte folgende Austrinkregel im Kopf: Alle Suppentassen, die gleich groß oder kleiner als eine Kaffeetasse sind, dürfen genüsslich ausgetrunken werden – aber bitte nicht schlürfen! Das mag zwar in Japan zum guten Ton gehören, sorgt aber bei uns höchstens für schräge Blicke. Ob die Tasse einen Henkel oder zwei hat, spielt dabei keine Rolle. Alle größeren Tassen und auch Suppenteller dürfen heute gekippt werden, um den Rest auszulöffeln – früher ein absolutes No-Go.

 

Der Anstandshappen

Viele Jahre die goldene Regel: Unbedingt einen kleinen Rest – den sogenannten Anstandshappen – auf dem Teller lassen. Damit zeigte der wohlgesittete Gast, dass er vom Gastgeber gut versorgt wurde. Heute darf man seinen eigenen Teller gerne leer essen. Wäre ja auch zu schade, von den Weihnachtsleckereien etwas übrig zu lassen. Bei einer für den ganzen Tisch bestimmten Servierplatte sollte man etwas zurückhaltender sein, den letzten Rest zu verputzen, könnte gierig wirken. Außer natürlich man fragt höflich.

Tisch-Knigge_Weihnachtsessen_Suppe_Anstandshappen

 

Zu guter Letzt: Was immer gilt

Ein paar Grundregeln haben die Zeiten überdauert: nicht schmatzen, rülpsen, schlürfen, stopfen oder mit vollem Mund sprechen. Aufrechte Körperhaltung und die Speisen zum Mund und nicht den Mund zum Teller führen. Mit dem Essen und trinken warten, bis alle am Tisch etwas vor sich haben. Rauchpausen während des Weihnachtsessens lieber vermeiden. Und: Vor dem Essen Hände waschen nicht vergessen – dann steht einem gesitteten Weihnachtsessen nichts mehr im Weg.

Aber das Allerwichtigste ist und bleibt: Genieße das Fest mit deinen Liebsten, auch wenn mal während dem Weihnachtsessen der Ellenbogen am Tisch ist oder die Kinder voller Genuss die Suppe aus den Tellern schlürfen!

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