Sammelküche – 7 Beeren aus dem Wald
Herrliche Waldsammelküche: Selbstgepflückte Beeren wie Heidelbeeren, Himbeeren und Co. versüßen uns den Sommer. Ab unter die Bäume, sich von Mutter Natur verwöhnen lassen und Beeren aus dem Wald sammeln.
Frisch gesammelte Beeren aus dem Wald statt vom Supermarkt. Wer sich einmal selbstgepflückte Waldhimbeeren auf der Zunge hat zergehen lassen, kennt den himmelweiten geschmacklichen Unterschied zu Zuchthimbeeren. Oder Brombeeren. Oder Preiselbeeren. Selber sammeln steht also am Programm. Im Idealfall so viel, dass auch noch kulinarische Highlights in Marmelade- oder Sirupform für den Winter daraus entstehen. Kleine Mengen dürfen nämlich für den Eigenverbrauch bedenkenlos gepflückt werden. Nur welche wachsen eigentlich in unseren Wäldern und vor allem: Wo wird man fündig? Eine kleine Hilfestellung für motivierte Wildbeeren-Sammler.
Himbeere
Wie alle Waldbeeren schmecken Himbeeren nicht nur himmlisch, sondern sind dabei auch noch supergesund, weil extrem reich an Vitaminen. Sammler mit einem feinen Gaumen, die beim Pflücken gerne naschen, werden rasch feststellen, dass sie von Strauch zu Strauch geschmacklich leicht variieren. Das „Him“ in Himbeere entstammt übrigens dem altdeutschen „Hinde“, was so viel wie Hirschkuh bedeutet. Himbeeren wachsen von Mai bis August also dort, wo es auch Hirschkühe gibt. Und das ist an halbschattigen Plätzen – an Wegesrändern genauso wie in lichten Waldstücken. Schmecken tun Himbeeren in vielen Variationen. Direkt vom Strauch in den Mund, als leckere Himbeer-Mascarpone Tarte oder als warme Sauce über ein kaltes Vanilleeis gegossen…
Walderdbeere
Wie die Himbeere hat auch die Walderdbeere ab Mai Saison. Bis Juni findet man die süßen Früchte an Waldrändern und auf Lichtungen. Dabei ist die Walderdbeere gar keine Beere im eigentlichen Sinn, sondern eine Sammelnussfrucht – und im übrigen auch die einzige Frucht, die ihre Samen außen trägt. Walderdbeeren sind sehr klein, am besten isst man sie von der Hand in den Mund. Wer als absolute Delikatesse Walderdbeermarmelade herstellen möchte, braucht also entweder einen langen Atem oder viele fleißige Helferlein.
Heidelbeere/Schwarzbeere
„Wo bist denn gewesen? Nun sag einmal schön. Im Wald bist gewesen, das kann man ja sehn. Schwarzbeeren am Mündchen und Spinnweben im Haar, so kann man nur aussehen, wenn man im Wald drinnen war.“ Ein wahres Kindergedicht – denn Kinder lieben Schwarzbeeren oder Heidelbeeren, die an einem kleinen verzweigten Strauch mit vielen grünen Blättern wachsen. Von Juni bis September findest du die blauschwarzen Früchte bevorzugt an halbschattigen Plätzen mit saurem, torfigem Boden. In der Nachbarschaft stehen meist Nadelbäume. Schnell & einfach mit Kristallzucker vermischt schmecken die frischen Schwarzbeeren aus dem Wald noch süßer. Natürlich passen sie auch sehr gut in Blätterteig-Taler oder in einer fruchtigen Beerentarte und, und, und.
Preiselbeere
Wo Schwarzbeeren wachsen, sind meist auch die kleinen Preiselbeersträucher mit ihren knallig roten Beeren nicht weit. Von August bis September gedeihen die Früchte, die extrem reich an Vitamin C sind, bevorzugt in sauren Nadelwäldern im Halbschatten. Wenn die Umgebung noch kühl und karg ist, fühlt sich die Preiselbeere besonders wohl.
Brombeere
Ab August fangen die großen, blauschwarzen Früchte der Brombeere an zu wachsen. Das tun sie an hohen, extrem stacheligen Sträuchern – Brombeeren gehören nämlich zu den Rosengewächsen. Essfertig sind sie dann im September und Oktober. Fündig wirst du an Waldrändern und auf Lichtungen. Und was lässt sich abseits von Marmelade aus den köstlichen Früchten machen: beispielsweise ein Brombeer-Topfen-Strudel.
Holunderbeere
Roh ist sie giftig, gekocht ein Gedicht: die Holunderbeere. Während im Mai und Juni die duftenden weißlich-gelben Blüten des Holunderstrauches in Sirupen, Gelees und in Teig Foodies erfreuen, dreht sich von August bis September alles um die dunklen, blau-schwarzen Holunderbeeren. Herrlich in Röstern und als Marmelade, vor allem in der Kombination mit Zwetschken! Reif sind die Beeren erst, wenn sie ganz dunkel sind. An einer einzelnen Dolde werden sie oft unterschiedlich reif. Grüne oder rötliche Beeren vor dem Verarbeiten herauszupfen. Wo kannst du Holunder sammeln? An Waldrändern.
Vogelbeere
Von August bis September reifen die leuchtend roten Früchte der Eberesche oder Vogelbeere in dichten Büscheln an Waldrändern, auf Lichtungen und Brachflächen. Volksglauben zum Trotz sind die Früchte des Baumes roh nicht giftig, sondern einfach ziemlich bitter. Gekocht ergeben sie eine himmlische Marmelade, die geschmacklich herb-süß ist und wunderbar mit Wild harmoniert. Ausprobieren lohnt sich!
Und nun? Der richtige Umgang mit Beeren aus dem Wald
Vom Sammeln übers Ernten bis hin zur richtigen Verarbeitung der Beeren – hier findest du 7 Tipps für den Umgang mit Beeren in der Küche.
(12.06.2019/überarbeitet 23.03.2022)