7 Überlebenstricks für Küchenkräuter
Die Blätter fallen von den Bäumen, die Temperaturen gehen nach unten, und es wird Zeit sich warm einzupacken und sich auf den Winter einzustellen. Das gilt sowohl für den Menschen als auch für die Küchenkräuter, die ein bisschen Schnee und Frost locker wegstecken. – Vorausgesetzt ihr Mensch geht es richtig an.
Wir lieben Kräuter! Sie sind so vielseitig und verleihen unseren Gerichten das gewisse Etwas. Aber auch Küchenkräuter sind nicht das ganze Jahr verfügbar. Damit du genau weißt wann welches Kraut wächst, haben wir für dich unseren Kräuter-Saisonkalender zusammengestellt. In diesem Beitrag haben wir außerdem 7 Überlebenstipps für deine Küchenkräuter gesammelt.
1. Einjährig und Mehrjährig
Auch wenn wir unser Basilikum, Dill, Kapuzinerkresse und Co. noch so lieben, leider müssen wir uns damit abfinden, dass uns diese Küchenkräuter nicht durch den Winter begleiten werden. Denn sie sind einjährig und müssen daher in der nächsten Saison neu ausgesät werden. Ganz im Gegenteil zu Petersilie, Thymian, Schnittlauch, Lavendel, Liebstöckel, Pfefferminze, Schnittlauch, Oregano und Rosmarin. Legt man hier richtig Hand an, sprießen Sie im nächsten Jahr wieder fröhlich drauf los und im nächsten, und im nächsten …
2. Drinnen oder draußen?
Stimmt schon, Thymian und Co. stammt aus dem mediterranen Raum, wo die Winter in der Regel milder sind, als in unseren Breitengraden. Aber: Trotzdem nicht so warm wie neben der Heizung in unserem Wohnzimmer. Pflanzen wie Thymian und Lavendel, so wie unsere heimischen Küchenkräuter wie Liebstöckel und überhaupt der Schnittlauch (dieser liebt es sogar ein bisschen frostig, um im nächsten Jahr wieder so richtig auszutreiben) sind ein wenig Winterskälte nicht abgeneigt und bleiben auch im in der kalten Jahreszeit lieber draußen. Im Gegensatz zum Rosmarin und Lorbeer. Diese sehen sich die Schneeflocken lieber von innen an.
3. Küchenkräuter richtig aufgestellt
Überwintern die Küchenkräuter drinnen so sollten sie den Winter an einem trockenen aber unbedingt kühlen und verhältnismäßig hellen Raum verbringen. Auf der Anrichte in der Küche und auch im dunklen Keller ist es also eher suboptimal für Rosmarin und Konsorten. Wohler fühlen sie sich beispielsweise in einem unbeheizten Stiegenhaus oder überhaupt im Wintergarten.
Bestehen diese Möglichkeiten nicht, dann lieber auf dem Balkon gut einpacken und in die Nähe der Hausmauer aufstellen, als in die warme Küche. Auch auf der Terrasse gilt es die richtige Stelltaktik anzuwenden: Pflanzen vor der Wintersonne schützen, damit die Temperaturunterschiede auf einem Minimum bleiben und in die Nähe der Hausmauer, um vor Frost und Wind zu schützen.
4. Kuschelig zugedeckt
Kräutern, die draußen überwintern macht man mit ein paar Tannenzweigen, Stroh oder Laub das perfekte Weihnachtsgeschenk. Das man aber schon vor Weihnachten zum Einsatz bringen sollte. Denn unter den Zweigen ist die Pflanze schon ab dem ersten Frost gut geschützt. Die Verdunstungsleistung verbessert sich und die Pflanze kommt damit besser an für sie verwertbares Wasser. Topfpflanzen sollte man im Winter zudem leicht erhöht auf Holz- oder Styroporplatten stellen. So bekommt das Pflänzchen keine nassen Füßchen und auch die Kälte von unten macht ihm weniger zu schaffen.
5. Gießen auch im Winter
Auch Küchenkräuter gehen in Winterruhe, richtig. Fahren ihren Stoffwechsel runter und rasten ein wenig. Aber! Sie brauchen trotzdem Wasser. Zwar weit weniger als im Frühjahr und Sommer, aber dennoch regelmäßig und in kleinen Dosen. Das ist etwas, das viele Kräuterliebhaber nicht wissen und so erfrieren die meisten Kräuter nicht, sie vertrocknen. Daher: Den duften Schätzen auf der Terrasse und im Wintergarten dann und wann einen Besuch mit der Gießkanne abstatten. Sie werden es einem mit einem aromatischen Frühjahr danken.
6. Sachte Winterernte
Manche Küchenkräuter sind nicht nur mehrjährig, sondern auch ganzjährig. Sprich sie liefern auch im Winter frische Aromen für den Kochtopf. Dazu zählen der Thymian, Echter Salbei, Oregano sowie das Winterbohnenkraut. Die Ernte sollte dabei aber immer sachte vollzogen werden, da die Verletzungen, also die offenen Schnittstellen, den Stock bei zu intensiver Kälte zu stark schwächen können. Stutzen sollte man die Kräuter erst im Frühjahr, da im Winter die Gefahr der Austrocknung einfach zu groß ist.
7. Freeze it
Frische Kräuterküche kann aber auch im Winter funktionieren, wenn die mediterranen Lieblinge auf der Terrasse in Jutesack und Tannenzweige gewickelt sind. Und zwar, indem man frische Kräuter schon im Spätsommer einfriert. Oder Öl ansetzt. Oder Essig, Salz … Die Möglichkeiten sind vielfältig. Trocknen funktioniert bei Thymian und Majoran besonders gut. Petersilie und Schnittlauch haben tiefgefroren genauso viel gesunde Power wie im frischen Zustand.
Und warum eigentlich das ganze Brimborium, um unsere Kräuterschätze heil durch den Winter zu bringen? Zum einen, weil die grünen Akzente im Frühling auf der Terrasse doch wirklich fehlen würden, und zum anderen, weil wenn wir sie fit halten, sie uns fit halten. Eine klassische Win-win-Situation reich an gesunden Inhaltsstoffen, über die sich unser Immunsystem besonders freut, wenn der kalte Winterwind um die Ecken braust.
Du hast Lust auf leckere Rezepte mit Kräutern? Dann probiere diesen knusprigen Flammkuchen mit Kräutern, den Kräuter-Striezel oder einen Kräuter-Quiche mit Prosciutto.
Nina für Tante Fanny (19.10.2016)