Tomaten – 10 österreichische Sorten, die du lieben wirst
Von grün, über gelb bis rot. Oval, flaschenförmig oder rund. Tomaten gibt es in vielen Farben und Formen. Über 10.000 Sorten soll es geben, 10 österreichische Tomatensorten stellen wir dir heute vor. Und verraten dabei, wie du Paradeiser zu Hause am besten anbaust.
Hast Du gewusst, dass es Tomaten erst seit 1900 bei uns auf den Tellern gibt? Richtig gehypt werden sie eigentlich erst seit 1950. Dabei wird heute kein anderes Frischgemüse öfter gegessen, jeder Österreicher verputzt knapp dreißig Kilo im Jahr. Wir stellen dir hier 10 österreichische Tomatensorten vor und versorgen dich mit leckeren Tomaten-Rezepte!
Die Kremser Perle
Die bekannteste österreichische Buschtomate ist die Kremser Perle. Mit ihren mittelgroßen, roten, runden Früchten sieht sie genau so aus, wie man sich eine Tomate vorstellt. Damit sie gut gedeiht, braucht der Paradeiser viel Sonne. Wenn möglich, pflanzt du diese Sorte am besten vor einer weißen Hausmauer – so wird das Sonnenlicht zusätzlich reflektiert.
Die Tiroler Fleischtomate
Ein waschechter Tiroler ist die Ursorte Sankt Ignazius. Die große, rote Fleischtomate eignet sich perfekt für Pasta, ist saftig und mildwürzig mit einem leicht säuerlichen Geschmack. Ein weiterer Pluspunkt: Wer Sankt Ignazius am Balkon oder im Garten stehen hat, wird ab Anfang August mit wirklich reicher Ernte belohnt! Achtung: Werden die Pflanzen feucht, kann ein Pilz entstehen. Deswegen: Tomaten unbedingt vor Regen schützen.
Ein Klassiker am Balkon
Es geht groß weiter: Ein weiterer Austro-Star unter den Fleischtomaten ist Zieglers Fleisch. Wenn du den aromatischen Paradeiser selbst ziehen willst, brauchst du dafür nicht unbedingt einen Garten. Die roten, festen Früchte gedeihen nämlich auch bestens im Topf. Voraussetzung ist eine gute Erde, die humusreich und durchlässig ist. Ebenfalls wichtig: Ausreichend und regelmäßig gießen! Am besten mit leicht temperiertem oder abgestandenem Wasser.
Die österreichische San Marzano
Alte Sorten erkennt man meistens daran, dass sie Namen wie „Langer Erwin“ tragen. Erwin wird am liebsten in Soßen verarbeitet und wirklich ganz schön groß (bis zu 12 Zentimeter). Die rote, ovale und spitz zulaufende Frucht ähnelt optisch und geschmacklich den vollmundigen, beliebten San Marzano-Tomaten aus Italien. Damit der Lange Erwin auch gedeiht, braucht er eine Fülle an Nährstoffen. Kompost, Pferde- oder Kuhmist sind die optimalen Dünger.
Eine Frau hat’s erfunden
Edith Bernhard sei Dank! Die Österreicherin ist für die gleichnamige Tomate verantwortlich. Der gelbe Paradeiser bezaubert mit blauen Streifen, ist wunderschön anzusehen und gleichzeitig super-ertragreich. Edith schmeckt außerdem sehr mild – sie hat wenig Säure. Für einen optimalen Wuchs brauchen die gelben Tomaten allerdings eine Kletterhilfe. Das geht auch kostengünstig im Do-It-Yourself-Style: Die Pflanze einfach an einem Haselnussstecken anbinden.
Eine richtig gute Ernte
Weißt du was eine Open-Source-Tomate ist? Das heißt, dass sie nicht patentiert werden darf. Die Sorte soll kostenlos weitergegeben werden. So auch die Microberry von Lukas Wallmann, einer Kreuzung der Sorten Tomberry und Gelber Johannisbeere. Die Früchte sind klein und gelb, stecken aber voller Geschmack. Das Anbauen dieser Tomate macht wirklich Spaß: So viele Früchte hast du selten an einer einzigen Pflanze gesehen. Da wird jede investierte Minute geschmacklich belohnt.
Die wilden Tomaten
Wildtomaten brauchen Platz. So auch Papa Augustin – eine Cocktail-Wildtomate mit herrlichen, roten, runden aromatischen Früchten. Die rund 2,5 cm großen, sehr ursprünglichen Paradeiser, die in großen Trauben an der Pflanze hängen, haben einen leicht süßlichen Geschmack. Wie auch die Microberry ist Papa Augustin ein echter Massenträger (bis zu 1.000 Früchte sollen schon an einer einzigen Pflanze gezählt worden sein).
Im Gegensatz zu den normalen Stabtomaten, die gut gedüngt werden müssen, ist Papa Augustin anspruchsloser. Eines braucht die robuste Sorte allerdings: Platz! Wildtomaten bedecken nämlich bis zu zwei Quadratmeter Boden, können aber auch im Kübel oder Topf angebaut werden. Dazu arbeitest du am besten mit einem Spalier, das du im Dreieck um die Tomate anbringst – so hat sie genug Platz, um zu ranken.
Ein wahrer Riese
Bis zu einem halben Kilo schwer werden die Früchte der Paradeiser-Sorte Ochsenherz Österreicher, eine wunderbar schmeckende Sortenrarität, die sich perfekt für Salate, Suppen, Soßen oder Flammkuchen eignet.
Die rosaroten, herzförmigen Früchte werden bis zu fünfzehn Zentimeter groß, sind richtig fleischig, haben zartes Fruchtfleisch und schmecken leicht säuerlich. Du kannst sie auch im Kübel anbauen, hier braucht jede Pflanze allerdings mindestens zehn Liter Erde und viel Dünger. Optimal geeignet ist Brennnesseljauche, die du einfach selbst herstellen kannst.
Paradeiser mit Bouquet
Die Wiener Große Stummerer zählt heute zu den Raritäten, obwohl sie noch um 1970 eine bekannte Wiener Gärtnersorte war. Der Fleischparadeiser hat ein glänzendes, tomatiges Rot und einen feinen, milden Geschmack. Die flachrunden, gerippten Früchte werden bis zu 200 Gramm schwer.
Die Pflanze selbst braucht nach oben hin Luft und wächst bis zu 2,50 Meter in die Höhe. Am besten gedeiht die Tomate, wenn der Boden um die Pflanze schön feucht ist. Den Flüssigkeitshaushalt hältst du mit regelmäßigem Mulchen mit Brennnesseln oder leicht angetrocknetem Grasschnitt in Balance.
Süße Versuchung
Glaubt man Liebhabern, soll die österreichische Elfin eine der besten Datteltomaten sein. Das Aroma der zwei bis vier Zentimeter langen Paradeiser ist süß-würzig, die Früchte bauchig, länglich und rot mit kleiner Spitze am Ende. Tipp: Diese knackige Sorte schmeckt auch getrocknet himmlisch und kann ab Mitte Juli geerntet werden. Wenn du der Elfin etwas Gutes tun möchtest, kannst du ihr etwas Gesteinsmehl in die Erde geben, dann klappt es auch mit der Ernte bestens. Mahlzeit!
Elisabeth für Tante Fanny 3.7.2017