Vanille: Gewürz für neugierige Nasen
Das Leben braucht ja bekanntlich Würze. Deswegen stellen wir dir heute einen Nasen- und Gaumenschmeichler vor. Kochen und backen mit Vanille wird nie fad.
Der Aztekenkönig Montezuma soll täglich fünfzig Tassen eines Kakao-Vanille-Cocktails getrunken haben. Ob’s stimmt oder nicht: Vanille ist einfach unwiderstehlich. Blumig im Duft und Geschmack ist ihr auch der spanische Eroberer Hernán Cortés verfallen, dem Montezuma als erstem Europäer eine Tasse serviert haben soll. Mit den spanischen Eroberern ist die Vanille schließlich zu uns gekommen. Und heute liebt sie die ganze Welt.
Wie schmeckt Vanille?
Das tropische Gewürz wird aus den fermentierten Schoten, genauer gesagt Kapselfrüchten, verschiedener Arten der Orchideen-Gattung Vanilla gewonnen. Vanille riecht blumig-süß und schmeckt sehr intensiv und warm. Schuld daran ist der Geschmacksstoff Vanillin.
Was ist der Unterschied zwischen Bourbon Vanille und Vanille?
Bourbon Vanille ist wie Champagner eine geschützte Herkunftsbezeichnung. Nur Vanille von den Bourbon-Inseln darf auch so genannt werden. Dazu gehören Madagaskar (die Insel ist der größte Vanille-Exporteur der Welt), die Komoren, Mauritius, die Seychellen und La Réunion. Bourbon Vanille ist also immer Vanille, aber nicht jede Vanille ist auch Bourbon Vanille…
Was ist der Unterschied zwischen Vanillin und Vanille?
Vanillin (das etwa im Vanillinzucker enthalten ist) ist ein Aromastoff. Er ist Hauptbestandteil des natürlichen Geschmacks einer Vanilleschote. Daneben enthält Vanille aber noch viele weitere Aromastoffe. Vanillin kann natürlich gewonnen, aber auch künstlich hergestellt werden.
Im Vanillezucker steckt der Geschmack der gemahlenen Vanilleschote, manchmal ergänzt durch Vanilleextrakt oder natürliches Vanillearoma. Kleine schwarze Pünktchen im Zucker zeigen an, dass das Produkt echte Vanille beinhaltet.
Warum ist Vanille so teuer?
Das hängt mit dem aufwendigen Anbau- und Ernteprozess zusammen. Die Blüten der Gewürzvanille öffnen sich nämlich nur wenige Stunden und müssen in dieser Zeit von Hand bestäubt werden. Erst acht bis neun Monate später können die Fruchtkapseln geerntet werden. Der anschließende Fermentationsprozess dauert weitere vier Wochen.
Wie würze ich mit Vanille?
Vorsichtig. Vanille ist sehr geschmacksintensiv. Das vollste Aroma erhältst du, wenn du eine Schote öffnest und das Mark mit dem Messer auskratzt. Daneben gibt es Vanille noch in Pulverform (du kannst sie auch frisch in der Mühle mahlen) oder vermischt mit Zucker.
Wie koche und backe ich mit Vanille?
Vanille gehört in die Vanillesoße, den Vanille Pudding und unbedingt in Vanillekipferl. Prinzipiell passt Vanille zu allem, was süß ist, wie Vanille Kuchen oder Vanille Muffins. Wir mögen sie außerdem gerne im Vanille-Frischkäsestrudel, in den süßen Tacos mit Vanille-Frischkäsecreme oder im Vanillekipferl-Cheesecake.
Tipp: Vanille verträgt sich auch mit herzhaften Gerichten. Da darfst du ruhig experimentierfreudig sein und bei Gemüse, hellem Fleisch und Fisch auf die Schoten der Vanille Pflanze zurückgreifen.
Mehr Rezepte mit Vanille findest du hier!
28.06.2023
