Wunderwuzzi Rhabarber

Obwohl Rhabarber wie Obst schmeckt, ist das Frühlingsgewächs tatsächlich eine Gemüsesorte. Und die hat es in sich: Die knackigen Stängel sind reich an Vitamin C und Ballaststoffen, dazu enthalten sie jede Menge Mineralstoffe wie Kalium und Phosphor. Dass Rhabarber so fruchtig-sauer schmeckt, verdankt er der enthaltenen Apfel-, Zitronen- und Oxalsäure. Wegen letzterer ist die Rhabarber-Saison auch pünktlich mit 24. Juni zu Ende. Je älter Rhabarber wird, desto mehr Oxalsäure bildet er nämlich – und die kann in hohen Dosen gesundheitsschädlich sein.

Richtige Zubereitung & Rhabarber-Sorten

Rhabarber-Blätter und -Schale enthalten besonders viel Oxalsäure, deswegen solltest du die Blätter und den Stielansatz wegschneiden und nur geschälte Stängel essen. Am besten vom Stielansatz beginnend mit einem Messer die dicken Fasern herausziehen. Für ältere, sehr faserige Stängel kannst du auch einen Sparschäler benutzen. Noch einmal zurück zur Oxalsäure: Auch Kochen verringert den Oxalsäuregehalt, deswegen solltest du Rhabarber nicht roh essen.

Grundsätzlich kannst du aus zwei Rhabarber-Sorten wählen: Rotfleischiger Rhabarber schmeckt milder und süßer, grünfleischiger etwas saurer. Beide Sorten kannst du für die folgenden 9 Verarbeitungsideen verwenden.

1) Rhabarbersirup

Eine süße Verarbeitungsmethode. Rhabarbersirup schmeckt in Desserts, Spritzern, Cocktails, Mocktails (alkoholfreie Cocktails) oder mit (Mineral)Wasser. Unser Tipp: Mit etwas frisch gepresstem Zitronensaft oder einer Zitronenscheibe schmecken sämtliche Rhabarbergetränke noch besser.

2) Rhabarbersmoothie…

…ist richtig erfrischend. Rhabarber schälen, in Stücke schneiden und in Apfel- oder Orangensaft weichkochen. Dazu mischst du dann alles, was dir schmeckt. Etwa Erdbeeren, Banane und Kokosmilch. Mmmhhh…

3) Rhabarbergemüse

Es wird’s pikant. Rhabarber schmeckt auch als Beilagengemüse oder gemüsiges Hauptgericht. Ganz solo mit karamellisierten Zwiebeln, aber auch im Zusammenspiel mit anderen Gemüsesorten. Etwa mit Blattspinat, Spargel, grünen Bohnen oder Zucchini.

4) Rhabarbersalat…

…ist eine tolle geschmackliche Abwechslung. Dazu dünstest du den klein geschnittenen und geschälten Rhabarber fünf Minuten in der Pfanne. Er passt zu jedem Blattsalat, aber auch zu Spargel oder anderem Salatgemüse.

5) Rhabarbermarmelade

Auf alle Fälle ein Klassiker, vor allem in Kombination mit Erdbeere. Wir haben allerdings ein Erdbeer-Rhabarber-Marmeladerezept mit kleinem Twist für dich. Aber lies selbst:

Erdbeer-Rhabarber-Marmelade mit duftenden Holunderblüten

Für sechs Gläser à 200 ml benötigst du:

• 700 g Erdbeeren
• 300 g Rhabarber
• 3 gehäufte EL Holunderblüten, einzeln abgezupft
• 500 g Gelierzucker 2:1

Zubereitung:

1. Entferne den Stielansatz der Erdbeeren und viertle die Früchte
2. Schneide Stielansatz und Blätter des Rhabarbers ab und schäle die Stangen. Anschließend schneidest du den Rhabarber in mundgerechte Stücke
3. Bring Erdbeeren und Rhabarber mit ein wenig Wasser (ca. 1/8 Liter, die Masse soll zu Beginn nur nicht anbrennen) in einem weiten, großen Topf langsam zum Kochen. Wichtig: Immer wieder umrühren!
4. Mixe die heißen Früchte mit dem Pürierstab – ganz nach Geschmack sehr fein bis grob stückig
5. Vermische das Fruchtpüree mit dem Gelierzucker und bring es zum Kochen. Nach Packungsanleitung kochen. Eine Minute vor Ende der Kochzeit mengst du die frischen Holunderblüten unter
6. Fülle die heiße Marmelade in sterile Gläser und verschließe sie fest. Im Normalfall hält sich deine Erdbeer-Rhabarber-Marmelade mit duftenden Holunderblüten fest verschlossen mindestens ein Jahr

6) Rhabarberkompott

Der Klassiker schlechthin. Rhabarberkompott schmeckt und ist einfach zuzubereiten. Rhabarberstangen schälen und in mundgroße Stücke schneiden. Mit Wasser bedecken und gemeinsam mit Zucker oder Zuckeralternativen (nach Geschmack) und Vanillepulver (ebenfalls nach Geschmack) einige Minuten weichkochen lassen. Fertig. Dein Rhabarberkompott schmeckt übrigens auch gut mit Äpfeln. Hier empfehlen wir zur Vanille allerdings auch noch eine gute Prise Zimt.

7) Süßes Rhabarbergebäck

Der Rhabarber balanciert mit seiner natürlichen Säure süßes Gebäck perfekt aus. Deswegen sind Teig und Rhabarber einfach füreinander bestimmt. Entweder in Form eines Blechkuchens, Strudels, einer Tarte oder in Teigtaschen gefüllt. Es gibt jede Menge süße Inspiration!

8) Rhabarberchutney

Säure, Süße und Schärfe müssen sich bei einem guten Chutney die Waage halten. Rhabarberchutneys schmecken als Soße zu Fleisch-, Gemüse- und Fischgerichten.

9) Rhabarberchips

Schmecken einfach gut. Dafür stellst du Läuterzucker her, indem du einen viertel Liter Wasser mit einem Viertel Kilo Zucker aufkochst und leicht abkühlen lässt. Dann schneidest du deine Rhabarberstängel mit dem Sparschäler in feine Streifen und ziehst diese durch den noch heißen Läuterzucker. Die hauchdünnen Streifen kommen dann bei 100 Grad eine Stunde in den Ofen.

Bist du auf den Geschmack gekommen? Dann schau doch mal, auf welche elf Arten du den Wunderwuzzi Apfel verarbeiten kannst!

(02.03.2021)